Wednesday, November 05, 2008

"Change has come": Barack Obama wird US-Präsident

US-WAHL 2008 | 05.11.2008

"Change has come": Barack Obama wird US-Präsident

Historischer Sieg: Der Demokrat Barack Obama hat die US-Präsidentschaftswahl gewonnen. Der republikanische Kandidat John McCain räumte seine Niederlage ein.

Der 47-jährige Demokrat Barack Obama konnte sich bei der Präsidentschaftswahl am Dienstag (4.11.2008) klar gegen den Republikaner John McCain durchsetzen. Der Sieg Obamas stand bereits rund vier Stunden nach Schließen der ersten Wahllokale fest. Entscheidend für den Triumph des Demokraten war, dass er sich in mehreren der heiß umkämpften "Schlüsselstaaten" wie Florida, Ohio, Pennsylvania und Virginia durchsetzen konnte.

 

Obama gewann nach Auszählung von 84 Prozent aller Wahllokale in 27 Staaten und konnte damit 338 Wahlmännerstimmen einsammeln. Das waren bereits 68 Stimmen mehr als das Minimum von 270, das er für seine Wahl zum Präsidenten benötigt. McCain gewann nach diesem Zwischenstand in 19 Staaten und sammelte damit lediglich 144 Wahlmännerstimmen ein. Knapper fiel das landesweite Stimmenverhältnis aus – hier erreichte Obama einen Anteil von 52 Prozent, McCain folgte mit 47 Prozent nicht weit dahinter.

 

McCain: "Das Volk hat gesprochen"

 

John McCain erkennt seine Niederlage an  John McCain erkennt seine Niederlage an

Der Republikaner John McCain hat seinem Konkurrenten zum Sieg gratuliert. "Das amerikanische Volk hat gesprochen", sagte McCain am späten Dienstagabend (04.11.2008, Ortszeit) in Phoenix. Auch Amtsinhaber George W. Bush beglückwünschte den Demokraten nach Angaben des Präsidialamtes.

 

Überall im Land brach nach der Nachricht tosender Jubel unter Obama-Anhängern aus. In Washington unweit des Weißen Hauses feierten Tausende auf den Straßen. Auch in Chicago haben sich in der Wahlnacht mehr als hunderttausend Anhänger Obamas versammelt, um den Sieg zu feiern.

 

"Change has come"

 

Jubelnde Obama Anhänger in Chicago  Jubelnde Obama Anhänger in Chicago

Obama stimmte dort in seiner Siegesrede die Öffentlichkeit auf einen schwierigen Weg ein. Er beginne seine Regierung in einer Zeit immenser Herausforderungen: "Zwei Kriege, ein Planet in höchster Gefahr, die schwerste Finanzkrise in einem Jahrhundert." Jetzt sei die Zeit, mit der Arbeit zu beginnen, sagte Obama. "Change has come to America" (Der Wechsel ist nach Amerika gekommen). Obama kündigte an, Gegensätze in der US-Gesellschaft überwinden und sich für die "nationale Einheit" einsetzen zu wollen.

 

Der bekannte Pfarrer und Politiker Jesse Jackson sprach von einer "friedlichen Revolution". Barack Obama sei es offensichtlich gelungen, das amerikanische Volk für sich zu gewinnen.

 

Demokratischer Erfolg bei Kongresswahlen

 

Entsetzte McCain Anhänger in Ohio Entsetzte McCain Anhänger in Ohio

Neben dem Präsidenten wählten die US-Bürger auch das Repräsentantenhaus sowie ein Drittel der Mitglieder des Senats. Auch bei diesen Wahlen sah es nach ersten Hochrechnungen für die Demokraten gut aus. Demnach konnten ihre Kandidaten in Virginia, North Carolina, New Hampshire, Colorado und New Mexico Senatssitze erobern, die bislang von Republikanern im Senat gehalten worden waren. Damit war der Partei eine Mehrheit von mindestens 55 der 100 Senatoren sicher.

 

Außerdem ging es um die Besetzung von elf Gouverneursposten. In zahlreichen Staaten gab es auch Volksentscheide zu verschiedenen Themen. In Kalifornien etwa stimmten die Wähler über die Zulässigkeit von Homosexuellen-Ehen ab. (sams/det)