Sunday, September 28, 2008

Airbus made in China

Wirtschaft
Airbus-Montagelinie in Tianjin (Foto: AFP)
Konzern weiht Werk in Tianjin ein

Airbus made in China

Eröffnungszeremonie bei Airbus China (Foto: AFP)Großansicht des Bildes[Bildunterschrift:Feierlicher Startschuss: Hier fotografieren sich zwei Hostessen vor einem Plakat, auf dem die Zeremonie angekündigt wird.]
Airbus hat seine erste Produktionslinie außerhalb Europas im chinesischen Tianjin eingeweiht. In dem neuen Werk rund 100 Kilometer östlich der Hauptstadt Peking sollen die Arbeiter Bauteile für A320-Maschinen aus den europäischen Werken - vordere und hintere Rumpfsektion, Tragflügel, Seiten- und Höhenleitwerk sowie Triebwerksaufhängung - montieren. Ab 2010 sollen dann vier Maschinen im Monat gebaut werden, hauptsächlich für den chinesischen Markt. Bis 2016 sind insgesamt 300 Maschinen geplant.

Hoffen auf größere Marktanteile

Airbus-Chef Enders (links) und der chinesische Premier Wen bei der Werkseröffnung in Tianjin (Foto: AFP)Großansicht des Bildes[Bildunterschrift:Airbus-Chef Enders (links) und der chinesische Premier Wen bei der Werkseröffnung in Tianjin]
Der Bau des Werks war gleichzeitig mit einer Großbestellung vor zwei Jahren vereinbart worden. Damals hatte China 150 A320 bestellt, unter anderem für Sichuan Airlines, an die die erste Maschine aus Tianjin im ersten Halbjahr 2009 ausgeliefert werden soll. Airbus erhofft sich von dem Werk, an dem der Konzern 51 Prozent der Anteile hält, einen größeren Marktanteil in China. Das Land gilt bisher als traditioneller Boeing-Kunde. Der Marktanteil der Europäer liegt zurzeit bei rund einem Drittel, während Airbus weltweit bei Großflugzeugen etwa die Hälfte des Marktes bedient. Bestellungen aus China machen bisher rund 15 Prozent der Airbus-Aufträge aus. Kritiker der China-Entscheidung befürchten, China sei vor allem am technischen Know-How der Europäer interessiert, um dadurch die Pläne für ein eigenes Großflugzeug schneller verwirklichen zu können.

Airbus rechnet mit neuen Aufträgen

Airbus-Montagelinie in Tianjin (Foto: AFP)Großansicht des Bildes[Bildunterschrift:Die Montagelinie in Tianjin ist ähnlich aufgebaut wie die in Hamburg]
Bei der Eröffnungsfeier waren Chinas Regierungschef Wen Jiabao und Airbus-Chef Thomas Enders anwesend. Enders sagte, er rechne mit "umfangreichen Bestellungen" aus China noch bis Anfang 2009. Der Flugzeugbauer habe bereits entsprechende Übereinkünfte mit chinesischen Unternehmen für insgesamt 280 Maschinen unterzeichnet. Nach seiner Einschätzung wird China in den kommenden 20 Jahren bis zu 3000 neue Großflugzeuge benötigen. Frühere Airbus-Schätzungen waren von 2700 neuen Passagierflugzeugen ausgegangen.

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