Wednesday, October 15, 2008

Studie: Verlader wollen umfeldfreundliche Logistik ohne Mehrkosten

Studie: Verlader wollen umfeldfreundliche Logistik ohne Mehrkosten

14.10.2008

Bonn. Fast alle Logistikmanager (98 Prozent) der Auftrag gebenden Wirtschaft sehen umweltfreundliche Logistikprozesse als wesentliches Kriterium für zukünftigen Geschäftserfolg an. Dennoch akzeptieren sie mehrheitlich keine zusätzlichen Kosten für nachhaltige Lieferketten, und weniger als die Hälfte aller Entscheider lässt sich bei der Auftragsvergabe an Logistikdienstleister von Umweltaspekten leiten. Einig sind sich die Unternehmen aber, dass ihnen externe Logistikdienstleister strategische Wettbewerbsvorteile bringen - dies bestätigen 89 Prozent der befragten Teilnehmer. Dies sind einige aktuelle Erkenntnisse aus der jährlichen Third Party Logistics (3PL) Studie, die jetzt zum 13. Mal veröffentlicht worden ist. Sie befasst sich in diesem Jahr insbesondere mit der Auslagerung von Logistikleistungen. Befragt wurden über 1600 Logistikmanager aus Nordamerika, Europa, Asien/Pazifik und Lateinamerika, die zu Themen wie Nachhaltigkeit, Sicherheit und vernetzte Lieferketten einen breiten Branchenüberblick liefern. Initiatoren der Studie sind Capgemini, DHL, das Georgia Institute of Technology und Oracle.

Weitere wichtige Ergebnisse der Studie: Auftraggeber und Logistikdienstleister halten es zwar für sinnvoll, die Aufwendungen für sichere, vernetzte und umweltfreundliche Logistikprozesse zu teilen, man vertraut aber darauf, dass der Verbraucher letztendlich die Kosten übernimmt. Grundsätzlich gut aufgehoben bei ihrem Logistikdienstleister, wenn es um das Thema Lieferkettensicherheit geht, fühlen sich 76 Prozent der Studienteilnehmer. Trotzdem gibt es auf diesem Gebiet noch Lücken zwischen den Erwartungen der Auftraggeber und der aktuellen Leistungsfähigkeit der Logistikunternehmen. An erster Stelle nennen die Befragten dabei die Angst und den erforderlichen Schutz vor Warendiebstahl. Zunehmend gewinnen aber auch die folgenden Aspekte an Bedeutung, die zu erheblichen Störungen in der Lieferkette führen können: Diebstahl von geistigem Eigentum, Produktmanipulationen, Naturkatastrophen oder Beeinträchtigung von wichtigen Verkehrsknotenpunkten, wie etwa bei der Schließung oder Überlastung von Häfen.

Vorteile verspricht sich die Wirtschaft durch eine stärkere Vernetzung mit den Systemen der Logistikdienstleister. Feste Geschäftsbeziehungen und detaillierte Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und -nehmer könnten zu deutlichen Kostensenkungen, kürzeren Bestellzeiten und besserem Kundenservice führen. Dem entgegen steht aber gleichzeitig noch die Angst vor Verlust von Kontrolle, Transparenz und Kompetenz sowie die Sorge über eine mögliche Abhängigkeit von dem externen Serviceanbieter. (sv)

Detaillierte Ergebnisse liefert die 40-seitige Studie können Sie unter „Mehr zu diesem Thema“ kostenlos als PDF-Datei herunterladen.