Thursday, November 13, 2008

Deutsche Wirtschaft stürzt in die Rezession

Drittes Quartal

Deutsche Wirtschaft stürzt in die Rezession

13. November 2008, 08:03 Uhr

Nun ist es traurige Gewissheit: Die deutsche Wirtschaft befindet sich in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt ist zum zweiten Mal in Folge geschrumpft – um 0,5 Prozent im dritten Quartal. Vor allem die Exporte brachen in den vergangenen Wochen weg und belasteten die gesamte Wirtschaft.

Foto: DPA

Hamburger Containerhafen: Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht - sie befindet sich nun offiziell in der Rezession

Deutschland befindet sich in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal dieses Jahres um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist das zweite Quartal in Folge mit einem Rückgang: Im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,4 Prozent gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland erwirtschafteten Leistungen der Volkswirtschaft.

Damit ist die gängige Definition einer "technischen" Rezession erfüllt. Diese sehen Ökonomen, wenn die Wirtschaft eines Landes mindestens zwei Quartale in Folge schrumpft. Im ersten Vierteljahr 2008 hatte die Wirtschaft in Deutschland noch deutlich um 1,4 Prozent zugelegt. Dies war allerdings unter anderem Folge des warmen Winters und des daher frühen Baubeginns gewesen. Diese Bautätigkeit fehlte dann in der Folgezeit.

Von Juli bis Ende September brachen die Ausfuhren als wichtiger Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft weg. Da die Importe zugleich stark zulegten, trug der Außenhandel nicht zum Wachstum bei. Aus dem Inland verzeichneten die Statistiker zwar einige positive Impulse: Die privaten und öffentlichen Konsumausgaben stiegen leicht und die Firmen bauten ihre Lager auf. Dies konnte aber den Exporteinbruch nicht ausgleichen. Viele Bankvolkswirte hatten lediglich einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent vorhergesagt.

Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2008 wurde von 40,5 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 582.000 Menschen oder 1,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.