Deutsche Post DHL testet Neuentwicklung bei Expresszustellung
Die Einsatzzentrale hat die SmartTrucks dank GPS immer im BlickBonn/Berlin. Die Deutsche Post DHL hat heute in Berlin das Pilotprojekt „SmartTruck“ vorgestellt. Zwei mit dynamischer Tourenplanung ausgestattete Zustellfahrzeuge werden ab kommender Woche Touren im Berliner Bezirk Mitte fahren. Deutsche Post DHL teste damit nicht nur die Funktionsfähigkeit einer völlig neuen Technologie und deren Wirtschaftlichkeit, sondern erhoff sich davon auch einen Beitrag zum Klimaschutz. „Ein solches Konzept ist vollkommen neu in der Branche“, sagte Keith Ulrich, Leiter Technology & Innovation Management der Deutschen Post DHL. Die dynamische Tourenplanung errechnet im Voraus den besten Routenverlauf. Zudem berücksichtige die Lösung erstmalig in Echtzeit aktuelle Verkehrsinformationen in Innenstädten, beispielsweise über Staus oder Baustellen, und passt die Route entsprechend an. Möglich wird dies durch die Überwachung der DHL-Fahrzeuge und von fast 500 Berliner Taxen per Global Positioning System (GPS). Damit sei es erstmalig möglich, Verkehrsflüsse in Innenstädten zu messen und entsprechend darauf zu reagieren. „Das spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern reduziert auch den Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß der Fahrzeuge“, so Ulrich.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt das Projekt im Rahmen der Förderinitiative „Intelligente Logistik im Güter- und Wirtschaftsverkehr – Innovationsoffensive für die Märkte von morgen“. Andreas Liessem vom Referat Verkehrstechnologien: „Zielsetzung des öffentlich geförderten Forschungsprojekts SmartTruck ist der Nachweis, wie mit intelligenter Technologie unsere Innenstädte vom Verkehr entlastet und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit von Logistikunternehmen gesteigert werden kann. Dies ist ein Baustein in einer Kette von Maßnahmen des BMWi-Förderschwerpunkts intelligente Logistik“.
Die SmartTrucks sollen zudem den Service für Versender und Empfänger verbessern. So sind die transportierten Sendungen mit Radio Frequency Identification (RFID)-Etiketten versehen. Diese ermöglichen die permanente Erfassung und Überwachung des Beladungszustands der Fahrzeuge. Dadurch erreiche DHL eine höhere Genauigkeit bei der Abholung und Zustellung, könne besser auf Ad-hoc-Aufträge reagieren und die Abholzeiten präzise angeben. Kunden sollen per SMS-Benachrichtigung über die geplante Abholzeit ihrer Sendungen informiert werden.
Die SmartTruck-Technologie wurde im konzerneigenen DHL Innovation Center entwickelt. Projektpartner sind neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Motorola und Quintiq. Während der dreimonatigen Pilotphase führen die beiden SmartTrucks gemeinsam mit weiteren Fahrzeugen, deren Touren dynamisch geplant werden, jeden Tag etwa 500 Abhol- und Zustellfahrten durch. Nach erfolgreichem Abschluss der Tests ist geplant, SmartTrucks auf den rund 160 Express-Touren in Berlin, aber auch in weiteren Innenstädten, in ländlichen Gebieten und im Ausland einzusetzen. (sv)